Erfahrungen
EHP8 Upgrade (2022)
Als Vorbereitung für die anstehende S/4HANA Migration musste das ERP-System zunächst auf das Enhancement Package 8 migriert werden. Die Aufgabe des Entwicklers ist dabei hauptsächlich der Abgleich der eigenen Änderungen mit den Änderungen durch SAP im SPDD (Dictionary-Elemente) und SPAU (Programmierung), sowie die Behebung von Fehlern in der anschließenden Testphase.
Meine persönliche Erkenntnis aus diesem Upgrade ist, dass man Dictionary-Elemente im SPDD nicht aktivieren darf. Der SPDD wird in einem Schattensystem durchgeführt, das einige spezifische Eigenheiten aufweist. Viele Tabellen werden trotz HANA-Datenbank wieder als Cluster- bzw. Pooltabellen ausgeliefert, obwohl sie in einer früheren Migration auf die HANA-Datenbank bereits in transparente Tabellen umgewandelt wurden. Diese Umwandlung wird erst zu einem späteren Zeitpunkt im Update-Prozess wieder durchgeführt und eine Aktivierung der Dictionary-Elemente im SPDD würde zu einem Fehler führen.
HANA-Datenbank (2017)
Parallel zur Migration auf die HANA-Datenbank wurden die aktuellen Support-Packages eingespielt. Während das Upgrade keine größeren Probleme verursachte und auch in den User-Exits keine gravierenden Änderung nötig waren, waren die meisten Anpassung bei der Selektion von Massendaten nötig. Betroffen waren insbesondere Reports und BI-Extraktoren.
Die HANA-Datenbank macht eine andere Herangehensweise bei der Datenselektion nötig. Der Zugriff auf Primär- und Sekundärindizes spielt keine Rolle mehr. Stattdessen ist es wichtig, die Anzahl der Datenbankzugriffe und die zu lesenden Daten möglichst gering zu halten. Ein großer Vorteil ist der weitgehende Wegfall von Pool- und Clustertabellen, wodurch nun z.B. auch Joins auf die Änderungstabellen CDHDR und CDPOS möglich sind.
ERP-Einführung (2008)
Eine komplette Neueinführung von SAP bei einem produzierenden Unternehmen der Medizintechnik mit weltweitem Rollout. Eine besondere Herausforderung war es, in dem stark reglementierten Marktsegment, alle rechtlichen Anforderungen in den verschiedenen Ländern zu erfüllen.
Ein sehr interessantes vielseitiges Projekt für mich als Entwickler, da viele Module (SD, CS, MM, WM, PP, FI, CO, BI) und damit auch verschiedenste Technologien involviert waren. Zum Beispiel kommen in den Modulen sehr unterschiedliche Technologien für User-Exits und Formulare zum Einsatz.
SAP Netweaver '04 Zertifizierung (2006)
Zertifizierungsprüfung zum "Development Consultant SAP Netweaver '04 - Application Development Focus ABAP" bestanden.
Ein Ausflug nach Walldorf, um mein Wissen als Entwickler zu verifizieren. Die Aufgaben wurden direkt am Bildschirm abgefragt und waren teilweise etwas irreführend formuliert. Mit reichlich Praxiserfahrung und etwas Vorbereitung war es aber eine lösbare Aufgabe. Das Ergebnis erhält man direkt nach der Abgabe, in meinem Fall 92% richtige Antworten. Ich war sehr zufrieden.
Pilotprojekt Banking (2002)
Mein erstes SAP-Projekt war ein Pilotprojekt von SAP für das neue Modul FS-AM (Karten- und Kontenmangement) im Bereich Bankwesen. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine SAP-Experten für dieses Modul auf dem Markt waren, auch für Neueinsteiger eine Option, zumal ABAP für einen Programmierer mit etwas Erfahrung vergleichsweise leicht zu erlernen ist.
Die größte Herausforderung war die Umsetzung von Kundenanforderungen, während sich die Programmierung von SAP selbst permanent verändert hat. Daher mussten bereits fertiggestellte Entwicklungen häufig wieder angepasst werden.
Selbständigkeit (seit 1999)
Der Schritt in die Selbständigkeit direkt nach Ende des Studiums war eher Zufall als geplant. Doch schon bald habe ich die Vorzüge zu schätzen gelernt und möchte sie heute nicht mehr missen. Meine Freude an der Suche nach der besten Lösung scheint auch bei meinen Kunden geschätzt zu werden, sonst wäre die meist langjährige Zusammenarbeit nicht zu erklären.
In der ersten Phase konnte ich weitere praktische Erfahrung in der objektorientierten Programmierung mit C++, Java und Delphi sammeln, es folge ein kurzer Ausflug in die Webentwicklung und schließlich die Anwendungsentwicklung in SAP, der ich bis heute treu geblieben bin.
Studium (1993 - 1998)
Im Studium der technischen Informatik wurde mir in Fächern wie "strukturiertes Programmieren" und "Softwareengineering" die Theorie eines guten Softwaredesigns nähergebracht, während ich parallel als Praktikant, Werkstudent und Diplomand die praktischen Erfahrungen in der objektorientierten Programmierung mit C++, Java und Delphi sammeln konnte.
Alle Aufgaben drehten sich um die Administration der Telefonanlage Siemens Hicom 300 und hatten das Ziel, Befehle der Kommandosprache AMO (Administration & Maintenance Object) über grafische Benutzeroberflächen intuitiver abzubilden.